Bei der Pflege von Wachkomapatienten gibt es immer wieder kleine und große Wunder. Denn viele der vermeintlich tief schlafenden Betroffenen sind tatsächlich phasenweise orientiert. Entsprechend sensibel sollte die Versorgung geplant werden.
Das Wachkoma ist gekennzeichnet durch einen Funktionsausfall der Großhirnrinde. Ursache dafür ist zumeist Sauerstoffmangel, etwa als Folge eines Schädel-Hirn-Traumas nach einem Unfall.
Der Bewohner befindet sich in einem schlafähnlichen Zustand mit offenen Augen, aus dem er nicht geweckt werden kann. Ansprache, äußere Reize und selbst Schmerzreize führen zu keinen sichtbaren Reaktionen. Es gibt keine Spontan- oder Reaktivbewegungen.
Der Bewohner ist nicht in der Lage, einen Punkt im Raum mit den Augen zu fixieren oder sich in irgendeiner Form verständlich zu machen. Er kann sich nicht bewegen und keine Nahrung eigenständig zu sich nehmen. Die Spontanatmung und die Kreislaufregulation hingegen sind funktionsfähig.
Die Störung wird in fünf verschiedene Phasen eingeteilt, die mit Buchstaben gekennzeichnet sind. Die Phase A ist definiert als Akutphase, in der der betroffene Mensch intensivmedizinisch versorgt werden muss. Die letzte Phase "F" beschreibt die Langzeitversorgung in stationären Pflegeeinrichtungen oder in der häuslichen Umgebung.
Im Rahmen der Pflege und Betreuung von Menschen im Wachkoma sollten durch das Team folgende Konzepte umgesetzt werden: Das Affolter Modell, basale Stimulation, Kinästhetik, Snoezelen / Musiktherapie, Logopädie, Ergo- und Physiotherapie usw.
Hinweis: Dieser Standardmaßnahmenplan deckt die gesamte Bandbreite der Wahrnehmungsstörungen ab, insbesondere auch leichtere Fälle, bei denen die kognitiven Fähigkeiten noch teilweise erhalten sind.